75. Jahrestag der Befreiung – Wir sagen: Danke!

07.05.2020
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Das Hissen der Flagge der Befreier auf dem Reichstag in Berlin am 2. Mai 1945
Das Hissen der Flagge der Befreier auf dem Reichstag in Berlin am 2. Mai 1945

von Wolfgang Gehrcke und Christiane Reymann

Nun sagen sie wieder laut und ungeschminkt, was sie denken, die alten Revanchisten wie Gauland und Co. Das ist widerlich. Es erinnert uns an unsere frühe Jugend, als am Stammtisch die Schlachten im Osten wie im Westen und besonders gern in Afrika noch einmal geschlagen – und endlich gewonnen wurden.

Nach der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands mussten in Westdeutschland 25 Jahre vergehen, ehe sich der Bundestag erstmals 1970 mit einer Erklärung des Bundeskanzlers Willy Brandt überhaupt mit diesem Ereignis befasste. Und noch einmal 15 Jahre verstrichen, bis der Bundespräsident Richard von Weizsäcker endlich, endlich vom 8. Mai als dem "Tag der Befreiung" sprach. Diese Einsicht ist heute wieder gefährdet.

Vor diesem Hintergrund hat es uns besonders bedrückt, dass wir am diesjährigen 75. Jahrestag dieser Befreiung nicht massenhaft Gesicht zeigen können. Natürlich legen wir am 8. Mai an Sowjetischen Ehrenmalen Blumen nieder, am 9. Mai nehmen wir an einer Mahnwache und kleinen Demonstration in Bergen-Belsen teil. Wir alle können die Petition von Esther Bejarano unterstützen, den 8. Mai zum Feiertag zu machen.

Doch wir wollten auch unseren Befreierinnen und Befreiern danken und herausgekommen ist das:

„Zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus: Wir sagen danke!“ unter diesem Titel haben über 50 Politiker*innen, darunter drei ehemalige Ministerpräsidenten (Hans Modrow, Oskar Lafontaine, Matthias Platzeck), Bundestagsabgeordnete, internationale, nationale und regionale Friedensnetzwerke und -organisationen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Menschen, die sich für ein gutnachbarschaftliches Verhältnis zu Russland einsetzen eine Anzeige in den Zeitungen Wolgograds/Stalingrads veröffentlicht. Darin heißt es: „Der Raub- und Vernichtungskrieg war von Deutschland ausgegangen; dass danach so viele Menschen in der Sowjetunion, in Russland bereit waren und sind, Deutschen Vertrauen entgegenzubringen und gute Beziehungen aufzubauen, berührt uns tief.“ Doch die NATO sehe in Russland „wieder einen Feind, gegen den sie militärisch und propagandistisch aufrüstet. Das ist geschichtsvergessen und gefährlich.“

Doch lest selbst den ganzen Text und die Liste der Unterstützerinnen und Unterstützer.