Suspiros – süße Seufzer

05.07.2012
Printer Friendly, PDF & Email
Suspiros – süße Seufzer

Konferenzpause beim Treffen der linken Parlamentarier aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Gebäck wird gereicht. Es heißt Suspiros – süße Seufzer. Das trifft die Stimmungslagen, die von Vertretern der Linken Lateinamerikas rüberkommen. Alle Latinos, die im Plenum sprechen, sind entschlossen, einen gemeinsamen Wahlkampf für Hugo Chavez zu führen. Gerade nach dem kalten Putsch in Paraguay und dem Putsch in Honduras versammelt sich alles hinter Chavez. Die Linke in Lateinamerika rückt zusammen, und das zu Recht. Drängender werden die Fragen an die europäischen Linken: Was bewegt sich eigentlich in Europa? Und viele fragen deutlicher: Was bewegt sich in Deutschland? Die Kämpfe in Griechenland, Spanien, Portugal, die Demonstrationen in Frankreich haben in Lateinamerika Widerhall gefunden. Aber in diesem Konzert fehlen die Signale aus Deutschland oder sie sind zu schwach. Die Debatten im Bundestag um den Fiskalpakt, dass DIE LINKE vor das Verfassungsgericht gegangen ist, das findet man gut und man wünscht sich einen intensiveren Austausch von Erfahrungen, Analysen und auch mehr Diskussion zu den möglichen und nötigen Forderungen in der gegenwärtigen Situation. Ein solches Arbeitsprogramm ist zwischen dem São Paulo Forum und der Partei der Europäischen Linken verabredet. Viele sprechen in ihren Beiträgen über Kuba und über die Bedeutung, die Kuba auch heute für alle Teile der lateinamerikanischen Linken hat. Hier gilt ebenso, nicht nur für Lateinamerika allein, sondern auch für Europa und besonders für Deutschland: Die Bundesregierung muss endlich ihre Ausgrenzung Kubas aufgeben. Seltsamerweise wird wenig über die USA diskutiert. Irgendwie fühlt man hier, die Zeit, in der die USA ihre Weltherrschaft demonstrieren konnte, geht zu Ende. Aber fast alle warnen auch: Lasst uns ein grausiges Ende, einen neuen Krieg im Nahen Osten gemeinsam verhindern!