Syrien – Wie man einen säkularen Staat zerstört und eine Gesellschaft islamisiert

01.02.2013
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Wolfgang Gehrcke / Christiane Reymann (Hg.)

Der Krieg in Syrien ist täglich in den Nachrichten, verlässliche Informationen sind dennoch Mangelware. Längst ist der anfangs friedliche Protest in einen von außen geschürten und finanzierten bewaffneten Aufstand übergegangen, der einem demokratischen Wandel die Luft abwürgt. In diesem Konflikt mischen mittlerweile so viele unterschiedliche Akteure mit, dass das Geflecht widerstreitender Interessen nur schwer zu durchschauen ist. Medial und politisch werden im Westen nur jene Kräfte wahrgenommen, die den gewaltsamen Sturz von Staatschef Baschar Al-Assad betreiben. Andere Stimmen finden kein Gehör. Ebenso wenig wird die Frage erörtert, wie festgestellt werden kann, was eine Mehrheit der Syrerinnen und Syrer will und welche Bedingungen dies erfordert. Diese Lücken schließt das vorliegende Buch. Aus eigener Erfahrung beleuchten namhafte syrische Regierungskritiker Aufgaben und Chancen gewaltfreier Opposition. Sie skizzieren Wege zu Verhandlungslösungen, zu einer Übergangsregierung und zu freien Wahlen. Sie entflechten die politischen und sozialen Kräfte und Konstellationen, die in dieser Auseinandersetzung eine Rolle spielen. Autorinnen und Autoren aus Ägypten, Libanon und Deutschland ordnen den Syrien-Konflikt in die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens ein und untersuchen seinen Stellenwert in der Politik der USA, der Nato, Israels, Saudi-Arabiens und Katars und der aufstrebenden Regionalmacht Türkei. Sie zeichnen die Haltung der Bundesregierung nach und fassen die Debatte in Deutschland und Europa zusammen. Ergänzt werden die Beiträge durch Schlüsseldokumente und ein Who is Who der syrischen Opposition.

Neue Kleine Bibliothek 191, etwa 160 Seiten, ca. EUR 9,90
ISBN 978-3-89438-520-0