Solidaritätsaktion mit den Beschäftigten und der Gewerkschaft ver.di
Zur Zeit läuft die Urabstimmung in Bad Hersfeld, am größten Standort des Internet- Versandhändlers Amazon. Denn die Geschäftsführung lehnt immer noch ordentliche Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di ab. Für Streik haben bereits die Gewerkschaftsmitglieder am Amazon-Standort Leipzig gestimmt.
Peer Steinbrück wird am 29. April 2013 Amazon Bad Hersfeld besuchen. Am Dienstag, den 23. April, werden Genossinnen und Genossen der LINKEN, Sabine Leidig (MdB) und Wolfgang Gehrcke dort sein; aber nicht bei der Unternehmensleitung. Ihre Solidarität gilt den Beschäftigten und der Gewerkschaft ver.di. Deren Gegenwehr „zeugt von großem Mut“ schreiben der LINKEN Kreisvorstand und Wolfgang. „Sie ermutigen zugleich so viele andere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Leiharbeiter, Wanderarbeiter, Männer und Frauen mit Werkverträgen, schlechte Arbeitsbedingungen nicht weiter hinzunehmen“. Amazon nutze das „System aus Drangsalierungen und Schikane“, dem die Hartz-Gesetze zur Deregulierung des Arbeitsmarktes Tor und Tür geöffnet hätten. „SPD und GRÜNE mögen jetzt Auswüchse von Leiharbeit und Dumpinglöhnen kritisieren“, heißt es weiter, „doch an der Ursache dieser fatalen Entwicklung, an den Hartz-Gesetzen, halten sie fest. DIE LINKE will die Hartz-Gesetze abschaffen und den Arbeitsmarkt sozial regulieren.“
Mut und Ermutigend
Solidarität mit den Amazon-Beschäftigten
Streik liegt in der Luft bei Amazon Bad-Hersfeld und Leipzig. Das zeugt von großem Mut der Belegschaften. Sie ermutigen zugleich so viele andere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Leiharbeiter, Wanderarbeiter, Männer und Frauen mit Werkverträgen, schlechte Arbeitsbedingungen nicht weiter hinzunehmen.
Wanderarbeiter, Leiharbeiter, Werkverträge
Wanderarbeiter, Tagelöhner, Saisonarbeiter, Leiharbeiter, sogar Arbeitssklaven gibt es wieder zu Hunderttausenden und ihre Zahl steigt. Sie ziehen von Großbaustelle zu Großbaustelle, stechen Spargel, schuften in Schlachthöfen – oder sie verpacken zu Stoßzeiten Bücher, wie bei Amazon in Bad Hersfeld. Hier hatte die Leiharbeitsfirma Trenkwalder den Wanderarbeiterinnen und –arbeitern falsche Versprechungen gemacht, sie wurden von der Sicherheitsfirma H.E.S.S. schikaniert und von der CoCo Job Touristik mies untergebracht und transportiert. Das hat die TV-Reportage Ausgeliefert! ans Licht gebracht.
Amazon und die Hartz-Gesetze von Rot-Grün
Amazon nutzt dieses System aus Drangsalierung und Schikane und handelt dabei, wie andere Firmen auch, zwar unmoralisch, aber nicht illegal. Sie nutzen die Möglichkeiten, die ihnen die Politik gegeben hat. Früher waren z.B. Werkverträge eine zeitlich befristete Möglichkeit, Auftragsspitzen oder Ausfälle durch Krankheit, Urlaub aufzufangen. Die Hartz-Gesetze von Rot-Grün haben Beschäftigungsformen wie Werkverträge, Zeit- und Leiharbeit oder Scheinselbständigkeit aller Begrenzungen entledigt, sie haben die Ausnahme zur Regel gemacht und den Arbeitsmarkt ebenso dereguliert wie die Finanzmärkte. Das führt in den Abgrund; diese Dynamik muss gestoppt und umgekehrt werden. SPD und GRÜNE können das nicht. Sie mögen jetzt Auswüchse von Leiharbeit und Dumpinglöhnen kritisieren, doch an der Ursache dieser fatalen Entwicklung, an den Hartz-Gesetzen, halten sie fest. DIE LINKE will die Hartz-Gesetze abschaffen und den Arbeitsmarkt sozial regulieren.
Regeln für den Arbeitsmarkt
Leiharbeit und Werkverträge von aktuell rund 900 000 Menschen führen zu Lohneinbußen von bis zu 50 Prozent – bei gleicher Arbeit. Stammbelegschaften und Gewerkschaften werden systematisch geschwächt. DIE LINKE will das Prinzip „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ zur Regel machen. Sie fordert einen Mindestlohn von 10 Euro.
Wer kämpft, kann gewinnen
Amazon hat sich inzwischen von einigen Dienstleistern getrennt. Doch geändert hat sich die Firmenleitung nicht. Sie will Beschäftigte klein halten und gängeln, sie verweigert der Gewerkschaft ver.di ordentliche Tarifverhandlungen zu Löhnen, Nachtzuschlägen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Für diese Rechte hat bei Amazon in Bad Hersfeld ein Warnstreik stattgefunden und in Leipzig die Urabstimmung. DIE LINKE ist solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen von Amazon.
Wolfgang Gehrcke (MdB)
Sabine leidig (MdB)
Johanna Scheringer (MdL Thüringen, Direktkandidatin WK 169)
DIE LINKE.Hersfeld Rotenburg