Linke stärkt Position in Lateinamerika

19.12.2005
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19.12.2005 – Wolfgang Gehrcke, Sprecher für internationale Beziehungen der Fraktion DIE LINKE., begrüßt Wahlerfolg von Evo Morales in Bolivien:
Ohne Zweifel befindet sich der Südamerikanische Kontinent im Aufbruch. Nachdem Wahlsieg von Hugo Chavez in Venezuela, Ignacio Silva da Lula in Brasilien, des Frente Amplio in Uruguay hat jetzt auch die Linke in Bolivien gesiegt. In Südamerika schlägt das Pendel nach links aus. Links in Lateinamerika heißt heute, den Sozialstaat zu errichten.

Dies wollen die Politiker der Linken durch mehr südamerikanische Integration und durch die Errichtung einer sozialen Marktwirtschaft erreichen, die sich deutlich vom Neoliberalismus abgrenzt. Die überwiegende Zahl der Menschen des südamerikanischen Kontinents bis weit hinein in die Mittelschichten hat den Neoliberalismus satt. 20 Jahre Neoliberalismus haben den südamerikanischen Kontinent sozialpolitisch verwüstet. Eine kleine Schicht von 20 Prozent der Bevölkerung ist durch neoliberale Globalisierung reicher geworden, während 80 Prozent der Bevölkerung in Armut und in prekärer Armut hinab fielen.

Evo Morales ist der Kandidat der Geächteten. Er kündigte bereits tief greifende Reformen an: Er werde umgehend mit dem Kampf für die Naturschätze beginnen. Er wolle die reichen Ergasvorkommen verstaatlichen, damit das bolivianische Volk Anteil an diesem Reichtum hat. Ich begrüße insbesondere Evo Morales Aufforderung an die USA, ihre Militärbasen in Lateinamerika zu schließen und ihre Truppen aus dem Irak abzuziehen. Mit Evo Morales erhält die europäische Linke einen weiteren Dialogpartner, um gemeinsame Antworten gegen neoliberale Globalisierung, für eine friedliche, solidarische und multipolare Welt auszuloten.