


Unterstützung für den „schmutzigen Herbst“ – Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger kämpfen um saubere Bezahlung. Sie brauchen unsere Solidarität.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Bundestagsabgeordneter der LINKEN stehe ich solidarisch an Eurer Seite und unterstütze Eure Forderungen nach angemessener Bezahlung und Angleichung der Löhne in Ost und West. ‚Von Arbeit muss man leben können’ und ‚gleicher Lohn für gleiche Arbeit’ sind Kernforderungen der LINKEN. Mit der Gebäudereinigung lässt sich viel Geld verdienen. In den letzten Jahren klingelte bei den Branchenführern die Kasse, es wurden Rekordgewinne eingefahren. Dennoch haben die Beschäftigten das Nachsehen, sie sollen am besten schneller, länger und natürlich für immer weniger Geld arbeiten. Der Druck ist groß. Ihr wisst das viel besser als ich. Ich bin dafür die Dinge beim Namen zu nennen: Diese Praxis ist – wie so oft – ein dreckiges Geschäft mit sauberer Arbeit.
Euer Arbeitskampf hat mich persönlich sehr berührt. Zu oft wird über die Arbeit von Reinigungskräften hinweggegangen, diese als etwas Selbstverständliches betrachtet, kein Respekt gezollt, der angemessene Lohn verweigert. Tagtäglich werden in unserer Gesellschaft Dreck und Schmutz hinterlassen. Jeder ist froh, wenn der Arbeitsplatz sauber ist. Aber die Menschen dahinter, die für Sauberkeit sorgen, die sich darum kümmern, dass Andere überhaupt arbeiten können, scheinen unsichtbar und werden kaum ernst genommen. Damit muss endlich Schluss sein. Ihr habt angefangen, Euch zu wehren, Euch für Eure Interessen einzusetzen. Davon bin ich beeindruckt. Vor dem Hintergrund schwieriger Ausgangsbedingungen bin ich beeindruckt von Eurem Mut, Eurem Kampfgeist und Eurer Solidarität. Wie heißt es so schön bei Bertolt Brecht: ‚Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein.’
In diesem Sinn wünsche ich Euch viel Erfolg für die kommenden Auseinandersetzungen. Bereitet der Unternehmensseite einen ‚schmutzigen Herbst’. Wo ich kann, werde ich Euren Kampf nach Kräften unterstützen.
Mit solidarischen Grüßen,
Wolfgang Gehrcke