Wir brauchen einen großen Roman, der die tiefen sozialen Verwerfungen aufzeigt!

14.08.2013
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Offener Brief an Günter Grass

„Mit seinem Angriff auf Oskar Lafontaine dreht Günter Grass die Tatsachen um. Nicht Oskar Lafontaine hat die SPD verraten, sondern Schröder und – in seiner Nachfolge – Steinmeier und Steinbrück tragen die deutsche Sozialdemokratie zu Grabe“, erklärt Wolfgang Gehrcke, hessischer Bundestagsabgeordneter der Partei DIE LINKE.

„Ich schätze Günter Grass als Schriftsteller und ich habe ihn geschätzt für sein Eintreten für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Dazu sollte er zurückkehren. Anstatt die Hartz-IV-SPD zu unterstützen, die zusammen mit den Grünen Krieg wieder zum Mittel der Politik gemacht hat, sollte sich Günter Grass an seinen Freund Willy Brandt erinnern, der den Satz geprägt hat: Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen. In dieser sozialdemokratischen Tradition steht auch Oskar Lafontaine.

Ich erwarte nicht, dass Günter Grass DIE LINKE unterstützt, auch wenn es politisch konsequent wäre. Wichtiger wäre mir, dass er seine Stimme erhebt gegen die Auslandseinsätze der Bundeswehr und gegen die Armut vieler Menschen. Wir brauchen Literatur, die die Welt aus der Sicht der Menschen zeigt, die auch infolge der Politik von SPD und Grünen in Armut abgedrängt worden sind. Wir brauchen einen großen Roman, der die tiefen sozialen Verwerfungen aufzeigt. Das wäre politisch wichtiger als jede parteipolitische Positionierung.“