Hessischer Landbote

14.11.2013

Rezension von Christiane Reymann.

Dass einer, der nur 23 Jahre gelebt hat, so tiefe Spuren hinterlässt! Georg Büchners Woyzeck gehört zu den am meisten aufgeführten und einflussreichsten Dramen in deutscher Sprache, immer noch lebendig sind seine Stücke Dantons Tod, Leonce und Lena und nicht zuletzt Der Hessische Landbote, den er zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig im Juli 1834 verfasste. Keine der ungezählten Artikel und Lobreden zu Büchners 200. Geburtstag – er kam am 17. Oktober 1813 im hessischen Goddelau zur Welt – versäumte, das…

13.11.2013

Als der Hessische Landbote 1834 erschien, war Karl Marx 16 Jahre alt. Ich weiß nicht, ob er ihn damals oder später oder überhaupt gelesen hat. Aber deutlich ist eine Geistes- und Seelenverwandtschaft von Marx und Büchner – und die geht manchmal bis in sprachliche Bilder. Dafür ein Beispiel:

Büchners Losung von Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“ hat der junge Karl Marx 1844 in der Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie aufgegriffen; daraus stammen im folgenden die Marx-Zitate. In diesem wortgewandten Plädoyer für die…

12.11.2013

Georg Büchner und unsere Zeit

Von David Salomon. Beitrag zur Veranstaltung "'Doch das Reich der Finsternis neigt sich dem Ende' - Georg Büchner zum 200. Geburtstag" am 31. Oktober 2013 in Frankfurt am Main.

Ich wurde gebeten bei dieser nachträglichen Geburtstagsfeier für Georg Büchner vor allem über drei Aspekte zu sprechen: Erstens über die politische Bedeutung des Büchnerschen Werks, zweitens über Büchners Rolle und Stellung in jener Literaturepoche, die man gemeinhin als „Vormärz“ bezeichnet und drittens über Büchner…