zur Person

Linkes Urgestein

28.09.2017

Ein Blick zurück ...

Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) war seit 1956 verboten. Sie ist es noch heute. Im Juni 1961 wurde ich aus der SPD-Jugendorganisation Falken ausgeschlossen, weil ich die Ostermarschbewegung mit gegründet hätte, Marx und Brecht läse und mit Kommunistinnen und Kommunisten befreundet sei. Ich gestehe: alle drei Vorwürfe waren zutreffend, und ich wurde dann tatsächlich Mitglied in der damals illegalen KPD. So steht es auch im Abgeordnetenhandbuch des Deutschen Bundestages. Auch für mich war das Jahr 1968 turbulent und bewegend: Am 05.…

Mit Wolfgang Gehrcke verlässt einer ihrer führenden Außenpolitiker die Linksfraktion

01.09.2017

Ein letztes Mal klaubt Wolfgang Gehrcke seine Zettel mit Notizen am Rednerpult
des Bundestags zusammen. »Ich habe mich gerne gestritten. Sie wissen, das ist mein Lebenselixier. Vielen Dank dafür«, sagt er. Als Zusatz erklärt Gehrcke, dass er auf »eine weltweite Friedensbewegung« hoffe.
Damit endet sein Beitrag zur Debatte um Abrüstungspolitik. Nicht nur die Linksfraktion applaudiert daraufhin dem Mann, der einer ihrer Vizechefs ist. Auch Sozialdemokraten, Grüne und sogar der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), klatschen an diesem sonnigen Junitag.

Verabschiedung durch den Deutschen Bundestag

31.07.2017

Wolfgang Gehrcke sprach in der Bundestagsdebatte zur Abrüstungspolitik am 29. Juni zum Thema „Sozialstaat oder Rüstungsstand?“. Es war seine letzte Rede im Plenum des Deutschen Bundestages. Gewohnt leidenschaftlich sagte der Abgeordnete der Fraktion Die Linke: „Wollen wir einen Sozialstaat und alles, was wir leisten können, einbringen, um einen Sozialstaat aufzubauen, oder wollen wir einen Rüstungsstaat? Beides zusammen geht nicht. Kanonen und Butter hat es zusammen nie gegeben, man hat sich immer entscheiden müssen.“

Der Applaus seiner Fraktion…

Bildergalerie vom Abschied aus dem Bundestag: Ein Roter geht - Rot bleibt!

26.06.2017

01.04.2017

Ben Becker liest “Meinst du, die Russen wollen Krieg?” (RT Deutsch)

 

... einer, der Millionen Herzen in aller Welt berührte, einer, der sich für Tauwetter und gegen den kalten Krieg eingesetzt hat, ist gestorben. Am 1. April verließ Jewgeni Jewtuschenko im Alter von 84 Jahren die Welt. Sein Tod hat mich erschüttert. Noch im Juni des vergangenen Jahres trug der Schauspieler Ben Becker auf unserer Veranstaltung anlässlich des 75. Jahrestages des feigen Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion Jewtuschenkos Gedicht vor „Meinst Du, die Russen wollen Krieg?“ In…

Wolfgang Gehrcke im Gespräch mit Elisabeth Niejahr und Gero von Randow für "Die Zeit"

29.09.2016

Heute veröffentlicht Die Zeit (Nr. 41 29.09.2016) auf Seite 21 in der Rubrik Geschichte ein Interview mit Wolfgang Gehrcke. 

Elisabeth Niejahr und Gero von Radow hatten Wolfgang Gehrcke als einzigen bekennenden Kommunisten im Deutschen Bundestag ausfindig gemacht und reizten ihn zu einem langen Gespräch heraus: Über Rechtspopulisten, die Überreste der DDR und die Frage, was es heute heißt, ein Kommunist zu sein.

Hier ein erster Ausschnitt:

ZEIT: Herr Gehrcke, was…

26.01.2014

herzlichen Glückwunsch zu Deinem runden Geburtstag! Wir haben uns immer nur in großen Abständen gesehen, aber verbunden war ich Dir immer sehr. Mit Deiner Schwester Fania und vielen anderen zusammen habe ich in Europa die Kampagne für Deine Freilassung organisiert. Unser Freund Franz Josef Degenhardt hat ein sehr schönes Lied für Dich geschrieben, in dem er Deinen Kampf mit dem von Sacco uns Vanzetti verbindet. Dir alles Gute, la lotta continua – der Kampf geht weiter!

01.01.2013

Ein deutscher Kommissar kommt in Frankfurt/Main in einen Saal voller ausgelassener, fröhlicher Menschen, viele Spanier; er fragt sich: „Irgendwas ist anders an diesen Menschen, vielleicht fehlt uns Deutschen etwas. Vielleicht ist es ein Gen, vielleicht ist es auch nur die Sonne“. Die Antwort seines spanischen Kollegen: „Ja, weißt Du denn nicht, dass hier fast nur Linke versammelt sind? Kommunisten, Sozialisten, sogar ein oder zwei Anarchisten. Der ganze Saal ist voller Staatsfeinde.“

Szene aus Jan Seghers (alias Matthias Altenburg), Die Braut im Schnee

 

16.11.2011

Franz-Josef Degenhardt, Karatsch, schrieb und sang gegen den Mief der Bonner und gegen den Triumphalismus der Berliner Republik, gegen Spießertum, Antikommunismus, Rassismus. Der Preis, den er entrichtete, war hoch; die Öffentlich-Rechtlichen, die Kommerziellen ohnehin, die großen Massenmedien verurteilten ihn zum Verschweigen. In den Musik-Archiven des Norddeutschen Rundfunks befanden sich noch Karteikarten mit der Anweisung: Bevor ein Llied von FJD gespielt wird, sei Erlaubnis von oben einzuholen.Aber Karatsch war und ist nicht zu verschweigen. Er drückt das aus, was inzwischen nicht nur…