Euer Schreiben vom 20. August 2012 - Rentenpolitik
Liebe Kolleginnen und Kollegen der IG Bauen – Agrar - Umwelt,
liebe Kollegen Stefan Heinemann und Michael Leschnik,
für die Fraktion DIE LINKE. und selbstverständlich auch für mich persönlich steht fest, dass die Rentenregelungen nicht so bleiben können, wie sie 2007 vom Parlament beschlossen wurden. Der Beschluss der Bundesregierung, das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre anzuheben und die Höhe der ausgezahlten Rentenleistungen systematisch zu verringern, führt konsequent zu wachsender Altersarmut in Deutschland. Immer weniger Menschen erreichen ohne Abzüge die Möglichkeit, in den Rentenbezug überzuwechseln und zugleich werden die Unternehmen immer weniger an der Finanzierung der Rente beteiligt. Aus meiner Sicht muss es um einen generellen Kurswechsel in der Rentenpolitik gehen.
Mir ist sehr bewusst, dass gerade ihr in der IG Bauen – Agrar – Umwelt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertretet, deren Berufsleben mit verhältnismäßig hohen physischen Belastungen verbunden ist - nicht nur „auf dem Bau“, sondern auch zum Beispiel in der Landwirtschaft und Landschaftspflege. Eure Zahlen belegen eindrucksvoll, dass die Anhebung des Renteneintrittsalters für sehr viele Menschen in diesem Bereich mit größeren Einbußen im Rentenbezug verbunden sein wird, da sie schon bisher vorzeitig aus dem Arbeitsleben, aus ihrem Beruf ausscheiden mussten und künftig noch „früher“ – im Verhältnis zur so genannten Regelarbeitszeit – in Rente gehen und damit erhebliche Abschläge in Kauf nehmen müssen.
Gerade heute hat unsere Fraktion eine Reihe Anträge zu Rentenfragen in den Bundestag eingebracht, von denen ich euch einen mit diesem Schreiben zur Kenntnis geben will: Rente erst ab 67 sofort vollständig zurücknehmen.
Für ein Gespräch stehe ich euch natürlich gern zu Verfügung und bin insbesondere auf eure Vorschläge gespannt.
(...)
Solidarische Grüße
Wolfgang Gehrcke